Am letzten April-Wochenende im Jahr 2010 kombinierten die DRK-Wasserwacht Hessen und das Jugendrotkreuz Frankfurt mit Unterstützung der Bereitschaften mehrere Aktionen zu einem gemeinsamen Ausbildungs- und Übungswochenende, das es in dieser Art und Größe bisher noch nicht gab.
In Gateway Gardens, der ehemaligen Militärsiedlung zwischen Schwanheim und dem Flughafen, entsteht bis 2016 ein neues Stadtviertel. Wo früher amerikanische Soldaten wohnten, stellte die Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens ein Gelände zur Verfügung. DRK-Helfer errichteten am Freitag nicht zur eine Vielzahl von Zelten, sondern bauten auch die gesamte benötigte Infrastruktur auf: Strom, Licht, Wasser, Duschen, Toiletten, Funk, Netzwerke. Mehr als 30 JRK-Schulsanitäter aus Frankfurter Schulen, 80 Helfer der Wasserwacht aus Hessen, Nordrhein und Thüringen sowie weiterer Fachdienste testeten sie ‚am eigenen Leib‘ und bestätigten die hervorragende Leistung der Helfer von „Technik und Sicherheit“.
Schon am Freitagabend starteten die ersten Aktivitäten: Das JRK begab sich auf eine spannende Nachtwanderung in die Tiefen des Schwanheimer Waldes, und für die Registrierung und Verpflegung aller Helfer musste gesorgt werden.
Am Samstag stand eine große Übung am Mainufer und in Gateway Gardens im Vordergrund. Zwei Wasserrettungszüge fuhren in geschlossenen Verbänden nach Hattersheim, wo sie in möglichst kurzer Zeit 12 Rettungsboote ins Wasser zu slippen hatten. Diese fuhren dann ein angenommenes Schadensgebiet beim „Ruder-Club Nassovia“ in Nied an, um dort Verletzte zu bergen, die vom JRK, der Freiwilligen Feuerwehr und Freiwilligen aus der Bevölkerung gespielt wurden. Parallel wurde an der Mainfähre in Schwanheim ein Behandlungsplatz errichtet, zu dem die Verletzten auf dem Wasser transportiert wurden, um vom Jugendrotkreuz versorgt zu werden. Die Schülerinnen und Schüler, die sich in Schulen im Sinne des Rotkreuzgedanken engagieren und dort Erste Hilfe bei Unfällen leisten, erhielten dadurch eine realitätsnahe Übungsmöglichkeit und lernten gemeinsames Handeln in einer großen Gruppe. Integriert war auch eine Übung des DRK-Suchdienstes, der Helfer, Verletzte und Vermisste EDV-gestützt registrierte und dadurch telefonisch und über das Internet eingereichte Suchmeldungen zeitnah beantworten konnte. Weiterhin erprobte das Projekt SOGRO, das vom Frankfurter Roten Kreuz koordiniert wird, seine neu entwickelte Technologie zur Optimierung der Patientenklassifikation.
Am Sonntag absolvierte die Wasserwacht noch einen ganztägigen Stationenlauf am Main, wobei sich u.a. Helfer von der Leunabrücke auf Boote abseilten.